Konvergenz der Geschlechterregime?: Rentenreformpolitiken in Deutschland und Schweden
In: Politik und Geschlecht 22
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In: Politik und Geschlecht 22
In: Femina politica / Femina Politica e. V: Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, Band 24, Heft 1, S. 150-153
ISSN: 2196-1646
In: https://freidok.uni-freiburg.de/data/7646
Nach den Reformen der letzten Jahrzehnte wurde in der vergleichenden Sozialpolitikforschung vielfach über eine Konvergenz der europäischen Rentensysteme diskutiert. Auch in Bezug auf die ihnen zugrunde liegenden Geschlechterregime ist dies zu beobachten, jedoch ist hier gleichzeitig die Pfadabhängigkeit nationaler Reformen besonders deutlich: Während die schwedische Rentenpolitik durch ihre traditionell individualistische und erwerbsorientierte Ausrichtung auf die neuen sozialen Risiken des Postfordismus gut vorbereitet ist, kämpfen deutsche Rentenreformen noch mit dem Widerspruch zwischen dem traditionellen familialistischen Geschlechterregime und der Neuausrichtung hin zum Workfare-Individualismus. ; Reforms of European pension systems during the last decades have led to a certain degree of institutional convergence. When it comes to gender regimes, path dependence is nevertheless still obvious: German and Swedish pension systems, being compared in this study, still show considerable differences in policy orientations. Swedish pension policy has traditionally been orientated to labor integration and the individualization of welfare – it is thus comparatively well prepared for post-fordist labor arrangements. Even though German pension policy has just undergone a change towards workfare-individualism, there is still a strong continuity of familialist policies compensating for family work and establishing incentives intended to enhance the birth rate.
BASE
In: FZG - Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien, Band 20, Heft 2, S. 5-23
In: Partizipation und Staatlichkeit: ideengeschichtliche und aktuelle Theoriediskurse, S. 155-173
Die Autorinnen beleuchten am Beispiel der feministischen Bewegung und ihrer geschlechtertheoretischen Analyse exemplarisch das wechselvolle Verhältnis von sozialer Bewegung und staatlicher Politik. Ihre These lautet, dass sich anhand der feministischen Bewegung unterschiedliche Beziehungsverhältnisse zwischen staatlicher Politik und sozialer Bewegung verdeutlichen lassen. Die unter anderem in der "Occupy Bewegung" zum Ausdruck gebrachte Skepsis gegenüber dem Staat verweist auf die frühe feministische Staatskritik und das Selbstverständnis der Frauenbewegung als einer sozialen Bewegung. Anhand der Entwicklung der Frauenbewegung lässt sich jedoch auch veranschaulichen, dass eine Verengung von Demokratie auf Protest zu kurz greift und der Notwendigkeit strategischer Bündnis- und Allianzpolitik nur unzureichend gerecht wird. Die Autorinnen unterscheiden in Anlehnung an Sylvia Walby und Nancy Fraser drei Zugänge der feministischen und geschlechtertheoretischen Auseinandersetzung mit Staatlichkeit und Partizipation: "Feminism without the state", "Feminism within the state" und "Feminism in a diverse state". Es werden zunächst die Unterschiede zwischen den einzelnen Zugängen herausgearbeitet und auf ihre jeweils charakteristischen Blindstellen verwiesen. Die Frage, inwiefern sich aus der Geschichte der Frauenbewegung als einer sozialen Protestbewegung verallgemeinerbare Erkenntnisse auch für die "Occupy Bewegung" ableiten lassen, wird abschließend diskutiert. (ICI2)
In: Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit: feministische Analysen und Perspektiven, S. 11-34
Die Autorinnen geben eine Einführung in die Thematik des vorliegenden Sammelbandes, in welchem die Frage untersucht wird, welche Auswirkungen die aktuellen politischen und theoretischen Neuverhandlungen sozialer Gerechtigkeit auf die Geschlechterverhältnisse haben und welche neuen Chancen und Risiken sich daraus ergeben. Hierbei werden Verbindungen zwischen der seit den 1990er Jahren verstärkt geführten Theoriedebatte zum Thema sozialer Gerechtigkeit und den sozial- und geschlechterpolitischen Diskursen sowie den Veränderungsprozessen auf globaler, europäischer und nationaler Ebene hergestellt. Der gegenwärtige Stand der Debatte um die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit lässt nach Einschätzung der Autorinnen folgende Themenschwerpunkte erkennen: Die Depolitisierung sozialer Gerechtigkeit durch neoliberale Privatisierungsdiskurse, neue geschlechterhierarchische Abhängigkeitsverhältnisse durch die Ökonomisierung von Politik, die Ambivalenz von Zementierung und Modernisierung der Geschlechterverhältnisse, Anerkennung und Partizipation aus feministischer Perspektive, social (re-) turn in der feministischen Theorie und Praxis, subjektive Ungleichheitserfahrungen als Grundlage für universalistische Gerechtigkeitsprinzipien und transnationaler Feminismus. (ICI)
In: Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit, S. 11-34